Der bayerische Ministerpräsident hat in der Bild-Zeitung vom 7. September folgende Aussage gemacht:
"Das Christentum unterscheidet sich etwa vom Islam dadurch, dass wir Intoleranz ablehnen, Religionsfreiheit gewähren, die Gleichberechtigung von Mann und Frau vertreten, Zwangsheiraten ganz entschieden nicht billigen.
Für uns ist jeder Mensch einzigartig, jeder Mensch hat Würde, Freiheitsrechte und ist gleichberechtigt."
Mit seiner selbstgefälligen Darstellung hat Ministerpräsident Stoiber nicht nur die 3,5 Millionen Muslime in Deutschland und die weltweit 1,5 Milliarden Muslime weltweit beleidigt, sondern auch gegen grundlegende Prinzipien unserer Verfassung und die politische Kultur unseres Landes verstoßen, die auf der Neutralität des Staates und dem Respekt vor dem Andersdenkenden beruht. Stoiber hat mit seinen polemischen Äußerungen den gesellschaftlichen Frieden gestört und leistet einer zunehmenden Diskriminierung von Muslimen in unserer Gesellschaft Vorschub.
Seine Aussagen und Vergleiche sind haltlos und seine gefährlichen stereotypen Vereinfachungen ignorieren darüber hinaus auf eklatante Weise die gemeinsamen Werte des Islam und des Christentum. Mit seinen Äußerungen spricht er schließlich dem Islam und den Muslimen jegliche Moral und schließlich sogar menschliche Eigenschaften ab.
Solche Aussagen – noch dazu im Rahmen eines Papstbesuches - vergiften das ohnehin schon angespannte Klima zwischen Nichtmuslimen und Muslimen in unserem Land und sind vor allem dazu geeignet die Islamophobie auch noch von Staatswegen aus zu schüren.
Gerade in diesen international angespannten Zeiten sind solche Aussagen verantwortungslos.
Wir fordern Ministerpräsident Stoiber auf sich bei den Muslimen für diese beleidigenden Worte zu entschuldigen und diese in Zukunft zu unterlassen.