Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. |
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Donnerstag, 17.08.2006
17.08.06 - "Es gibt keinen Terror im Namen des Islam, es gibt Terror im Namen von Verbrechern"
Zusammenfassung des Interviews mit ZMD-Generalsekretär Aiman Mazyek im Deutschlandradio
Aiman Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, hat die Pläne von Bundesinnenminister Schäuble, die muslimischen Organisationen in die Terrorbekämpfung einzubeziehen, begrüßt.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Mazyek am Mittwoch, es sei sowohl "Islampflicht als auch Bürgerpflicht, extremistische Vorgänge zu melden." Problematisch sei aber der Umstand, dass die Extremisten sich schon längst aus den muslimischen Gemeinschaften verabschiedet hätten.
Um zu verhindern, dass immer mehr junge Muslime zu Selbstmordattentätern werden, sollte die Integration gefördert werden. "Es müssten Signale aus Politik und Gesellschaft kommen, die da heißen, ihr seid hier willkommen. Was wir aber seit dem 11. September immer wieder hören, sind Sanktionsandrohungen und Verabschiedungen neuer Sicherheitsgesetze."
Mazyek forderte, stärker an das Zugehörigkeitsgefühl der Muslime in Deutschland zu appellieren: "Das ist die beste Möglichkeit, den Nährboden für Extremisten und Terroristen auszutrocknen." Die große Mehrheit der Muslime habe mit Abscheu und Ekel auf die potenziellen Attentate in London reagiert. Deshalb fühle man sich verletzt, wenn es heißt, es gebe Terror im Namen des Islam. Mazyek wörtlich: "Es gibt keinen Terror im Namen des Islam, es gibt Terror im Namen von Verbrechern." (Quelle: Deutschlandradio Kultur)
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