Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. |
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Donnerstag, 30.01.2020
28.01.2020 Bericht der Dialogveranstaltung "Miteinander statt übereinander" des ZMD mit der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) mit den Ehrengästen Scheich Dr. Mohammad Ibn Abdul Karim Al-Issa Generalsekretär der Islamischen Weltliga und Pinchas Goldschmidt Oberrabbiner von Moskau und Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz
ZMD und CER: Sprechen wir miteinander statt übereinander Juden und Muslime im Dialog mit Generalsekretär der Muslim World League Scheich Al Issa und Oberrabbiner von Moskau und Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz Pinchas Goldschmidt
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. (ZMD) und die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) luden am 28.01.2020 zu einer Diskussionsveranstaltung mit anschließendem Empfang mit S.E. Scheich Dr. Mohammad Ibn Abdul Karin Al-Issa Generalsekretär der Islamischen Weltliga und Pinchas Goldschmidt Oberrabbiner von Moskau und Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz ins Berliner Adlon-Hotel ein.
Man tauschte sich über neue Perspektiven und Wege der kulturellen und religiösen Verständigung unter Muslimen und Juden, über die Sicherheit und Schutz der Religionsgemeinschaften und des friedlichen Miteinanders im Zeitalter zunehmender Radikalisierung in Gesellschaft und Politik, sowie über das bereits vor einem Jahr gestartete Projekt der Imam- und Rabbinerkonferenz, welches vom ZMD und dem CER ins Leben gerufen wurde, aus. Generalsekretär der Islamischen Weltliga, Scheich Mohammad Bin Abdul Karim Al-Issa, bekundete seine Solidarität mit den Juden angesichts des Holocausts und gegenwärtigem Antisemitismus, indem er mit einer internationalen hochrangigen Delegation islamischer Gelehrten und muslimischen Vertretern, darunter auch der ZMD, das Konzentrationslager Auschwitz besuchte. "Wir glauben nicht, dass es im Laufe der Menschheitsgeschichte etwas wie in Auschwitz gegeben hat", sagte der Scheich am Dienstagabend in Berlin und verurteilet Antisemitismus, in jeglicher Weise, er sei nicht mit dem Islam vereinbar.
Der Vorsitzende Oberrabbiner Goldschmidt unterstrich diese Aussage während seines Gesprächs mit Al-Issa. Für die Menschen, die Islamfeindlichkeit propagieren, würden die Juden am Ende auch der Kollateralschaden sein, wir säßen alle in einem Boot. Zum Abschluss der Diskussion dankte Oberrabbiner Goldschmidt, dass die muslimische Delegation bereit gewesen sei, Trauer und Schmerz in Auschwitz zu teilen. Zudem bedankte er sich beim Zentralrat der Muslime in Deutschland und Scheich Al-Issa für den Solidaritätsbesuch in der Synagoge in Halle vor dem Hintergrund des rechtsextremistischen Anschlags vom 09.10.2019 "im Namen des jüdischen Volkes". ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek erinnerte in seiner Begrüßung an die Bedeutsamkeit dieses Dialogs und diesen Abend im China-Club (Hotel Adlon). "Heute begehen wir, Juden und Muslime, einen nächsten Meilenstein des Gespräches, wir stehen gemeinsam füreinander ein und arbeiten gemeinsam für den Frieden in unserem Land und stehen ein für unsere Demokratie." Und der Generalsekretär der Europäischen Rabbiner Konferenz, Gady Gronich, bekundete in seiner Rede:„Heute wurde Geschichte geschrieben“.
Durch die Gesprächsrunde führte der bekannte Journalist und Moderator Ali Aslan. Unter den Gästen waren u.a. Markus Grübel, Beauftragter der Bundesregierung für die weltweite Religionsfreiheit, Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und Beauftragter für den Kampf gegen Antisemitismus, sowie viele weitere Gäste aus dem muslimischen und jüdischen Leben in Deutschland. Zum Empfang kam später auch die CDU-Vorsitzende und Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer als Zeichen des Dialoges und Solidarität.
Bilder hier abzurufen: https://www.facebook.com/ZentralratDerMuslime/
Berlin/München 30.01.2020
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