12.02.2015 ZMD zum kaltblütigen Mord an drei muslimische Studenten in den USA und die Reaktionen in Deutschland
Ein Mann hat im US-Bundesstaat North Carolina, unweit des Campus der Chapel Hill Universität, drei muslimische Studenten erschossen. Der Täter, der sich auf Facebook als Atheist mit antireligiösen und antiislamischen Ausführungen gibt, stellte sich anschließend der Polizei. Bei den Opfern handelt es sich um einen 23-jährigen Mann, seine 21-jährige Frau und deren 19 Jahre alte Schwester. Alle drei (die Frauen trugen Kopftuch) kamen durch gezielte Kopfschüsse ums Leben.
Dazu erklärte der Vorsitzende des Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) Aiman Mazyek: „Unsere Bittgebete und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien und Angehörigen. Wir trauern um die Opfer, die auf dem Weg des Strebens nach Wissen und damit wichtige Stützpfeiler der Amerikanischen Gesellschaft zu werden, quasi hingerichtet wurden.“ Mit Blick auf die Brutalität des Verbrechens, antireligiöse Äußerungen des Verdächtigen und die religiöse Kleidung der Opfer, müssten die Strafverfolgungsbehörden schnellst möglichst Klarheit über das Motiv schaffen.
Und mit Blick auf die Medienberichterstattung in Deutschland über diesen Fall zeigt sich der ZMD-Vorsitzende irritiert: „Wir fragen uns alle, nicht nur Muslime, welche Reaktionen es wohl hervorgerufen hätte, wenn der Täter kein Atheist, sondern ein mutmaßlicher Muslim gewesen wäre? “. Mazyek appelliert an die die Medien, jeden Verdacht entgegen zu treten, dass Muslime nur als Täter mediales Interesse finden. „Dies heize die ohnehin schon vorhandene, antimuslimische Stimmung in unserem Land nur noch unnötig weiter an“, sagte der ZMD-Vorsitzende abschließend.