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Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.

Sonntag, 01.02.2015


01.02.2015 Der international anerkannte deutsche Muslim, Christian Abdul Hadi Hoffmann, ist am 19. Januar 2015 nach längerer Krankheit verstorben



Christian Abdul Hadi Hoffmann wurde 1948 in Berlin geboren. Der Diplom Volkswirt studierte an den Universitäten Bonn und München, Germanistik, Anglistik, Volkswirtschaft.

Von 1974-1995 war er für die CDU – unter den Generalsekretären Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler - in verschiedenen Positionen tätig, u.a. als Referent in der Planungsgruppe, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und als Kunstreferent.

1988 hatte er beim Lesen eines Buches über den Iran die „blitzhafte Erkenntnis“, dass der Islam seine Religion ist, ohne zu dem Zeitpunkt näheres über den Islam zu wissen. Nach einer intensiven Zeit der Lektüre ist Christian Hoffmann 1989 zum Islam übergetreten und hat den muslimischen Vornamen Abdul Hadi angenommen.

Nachdem er im Jahr 1990 zum Pressesprecher der Bonner CDU gewählt wird und erste Berichte über seinen Übertritt zum Islam in den Bonner Zeitungen erscheinen, wird öffentlich die Frage diskutiert, ob ein Muslim Mitglied in einer christlich-demokratischen Partei sein kann. Nach Personalwechseln in der CDU-Führung wird das Gefühl der Befremdung bei Hoffmann stärker. Nach Veröffentlichung seines Buches „Zwischen allen Stühlen. Ein Deutscher wird Muslim erscheint“ (1995), in dem er die Ressentiments gegen den Islam thematisiert, legt er seine Funktionen bei der CDU nieder und tritt später aus der Partei aus.

Abdul Hadi Hoffmann war in der Folge als Spezialist für Politische Kommunikation tätig und hat Organisationen wie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, UNICEF und die Weltbank beraten, insbesondere bei Projekten in muslimisch geprägten Ländern, von denen er viele dann bereist hat. Abdul Hadi Hoffmann hat zudem muslimische Philanthropen bei der Entwicklung von gemeinnützigen Projekten beraten.

Abdul Hadi Hoffman war den muslimischen Gemeinden in Deutschland stets eng verbunden und hat den Zentralrat der Muslime in Deutschland seit seiner Gründung (1994) tatkräftig unterstützt. Dazu gehört u.a. seine Mitarbeit im Beirat für den Islampavillon auf der EXPO2000 in Hannover und als Leiter des Fachausschusses Medien.

Zum Tod von Abdul Hadi Hoffmann sagte heute der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek in Köln: „Wir trauern um einen Bruder, Freund und Mitglied des Zentralrates der Muslime in Deutschland. Wir drücken unser tiefstes Beileid seinen Angehörigen aus. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und bitten Allah, dass Er Abdul Hadi in Seiner Barmherzigkeit aufnehmen möge.“