Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. |
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Montag, 19.11.2012
19.11.12 - Stellungnahme des ZMD zu der kriegerischen Auseinandersetzung im Nahen Osten
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verfolgt die kriegerische Auseinandersetzung im Nahen Osten mit größter Besorgnis. Die gezielten und zu hundertfach erfolgten Angriffe auf die Infrastruktur in Gaza treffen keine Terroristen, sondern Palästinenser und in erster Linie unschuldige Zivilisten.
Die gewaltsame Eskalation bringt Zerstörung und Leid für alle Beteiligten, torpediert das Existenz- und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser und rückt die Gründung eines souveränen palästinensischen Staates in weite Ferne. Diese ist aber existentiell für einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden im Nahen Osten.
Die internationale Völkergemeinschaft ist aufgefordert, alle Anstrengungen zu unternehmen, dass internationales Völkerrecht für den Nahen Osten wieder zur Geltung gebracht wird. Jedem Land, welches dieses Ziel verfolgt und sich als Vermittler hierfür einbringt, gebührt unsere uneingeschränkte Solidarität.
Wir sind überzeugt, dass der von den arabischen Völkern eingeschlagene Weg der Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit unumkehrbar und auch durch diesen Krieg nicht zu stoppen ist.
Wir appellieren an alle Religionsgemeinschaften dafür Sorge zu tragen, dass die Prinzipien und die Ethik aller Offenbarungsreligionen – Judentum, Christentum und Islam - nicht zum Spielball makabrer Machtpolitik wird. Die Religionsgemeinschaften müssen sich gegenüber der Instrumentalisierung durch die Politik vehementer und viel lauter zur Wehr setzen, indem ihre Anführer zur Versöhnung anstatt zur Rache aufrufen, und Frieden statt Gewalt vorleben.
Wir beten für einen gerechten dauerhaften Frieden im Nahen Osten und rufen alle Religionsgemeinschaften in Deutschland auf, diese Bittgebete zu teilen: Die Waffen müssen schweigen, die Stimme der Vernunft und der Menschlichkeit Oberhand gewinnen; das Recht des Stärkeren darf niemals Prinzip der Politik werden.
Wir hoffen auch auf mehr Verständnis für dieses Anliegen in der Öffentlichkeit und eine faire Berichterstattung in den Medien.
Köln, 19.11.12
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