23.03.10 Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) besorgt über fehlenden Fortschritte in der Islampolitik in den Bundesländern – Erfreuliche Entwicklungen durch Neumitgliedschaft des Dresdener Islamischen Zentrum und des Verbandes Freier Muslime in NRW
Saarbrücken - Auf seiner eintägigen Vertretungsversammlung in Saarbrücken sprachen die Mitglieder des ZMD dem Vorstand im Hinblick auf die Vorgehensweise in der Deutschen Islamkonferenz (DIK II) ihre ausdrückliche Unterstützung und das Vertrauen aus.
Die Mitgliedsverbände bekräftigten dabei: „Der Weg hin zur Anerkennung von muslimischen Religionsgemeinschaften kann in Deutschland nur über die legitimierten Vertreter der Moscheen und ihrer Zusammenschlüsse erfolgen. Dem wird im neu vorgelegten Konzept zur DIK nicht angemessen Rechnung getragen“
Dabei brachten die Mitglieder auch ihre Sorge zum Ausdruck, dass die Lösungen drängender Herausforderungen, etwa die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts, durch die Fortsetzung der DIK um weitere vier Jahre verzögert werden könnte. Stattdessen sollten die Bundesländer, welche für die meisten religionspolitischen Fragen zuständig sind, konkrete Schritte in Kooperation mit den muslimischen Organisationen einleiten und Maßnahmen zeitnah umsetzen
Der ZMD sprach deshalb die Empfehlung an alle Muslime aus, sich in ihren Bundesländern besser zu organisieren, um gemeinsam die zuständigen Ministerien zu konkreten Fortschritten in der Islampolitik anzuhalten: “Wir ermutigen damit alle noch „freien“ Moscheegemeinden und/oder Verbände, sich einer Dachorganisation anzuschließen. Der ZMD, als unabhängiger und multiethnischer Verband ist offen für alle muslimischen Organisationen und steht bei Interesse jederzeit für Gespräche zur Verfügung.“ sagte der Vorsitzende Dr. Ayyub Köhler dazu.
Mit sichtlicher Freude und Zuversicht haben die Vertreter der Mitgliedsorganisationen einstimmig zwei neue Mitgliedsorganisationen aus Sachsen (das Islamische Zentrum Dresden) und NRW (der in Düsseldorf gegründete Freie Verband der Muslime in NRW) aufgenommen. Der ZMD ermutigt damit alle noch „freien“ Moscheegemeinden und/oder Verbände, sich einer Dachorganisation anzuschließen.