Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. |
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Mittwoch, 30.04.2008
01.05.08 Ayyub Axel Köhler: Muslime fordert Anerkennung als Religionsgemeinschaft (EPD-Meldung)
Osnabrück (epd). Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, hat die Politik aufgefordert, den Koordinierungsrat der Muslime als Religionsgemeinschaft anzuerkennen. Der Koordinierungsrat vertrete die vier großen islamischen Dachverbände und bis zu 85 Prozent der Moscheegemeinden, sagte er am Dienstagabend in Osnabrück. Damit seien aus seiner Sicht die Vorleistungen erfüllt. Eine persönliche Mitgliedschaft, wie sie bei den christlichen Kirchen durch die Taufe gegeben sei und wie sie von vielen Politikern gefordert werde, könnten die Muslime allerdings nicht anbieten.
Köhler forderte die Bundesregierung zum Umdenken auf. Es sei falsch, wenn sie sich ihre Gesprächspartner nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen wolle. Der Zentralrat der Muslime stehe zum Grundgesetz, auch weil darin der Staat zu größtmöglicher weltanschaulicher Neutralität verpflichtet werde. "Wir halten das Grundgesetz sogar für einen Exportschlager", betonte Köhler während des Osnabrücker Friedensgesprächs zum Verhältnis von Staat und Religionen.
Der Sekretär der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, sprach sich wie Köhler für eine baldige Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen aus. Beide betonten bei der Veranstaltung, dass der Unterricht in deutscher Sprache und unter staatlicher Aufsicht erteilt werden müsse. "Damit es Demagogen nicht gelingt, Menschen für sich zu gewinnen", sagte Köhler.
Langendörfer betonte darüber hinaus, dass es das gute Recht der islamischen Gemeinschaften sei, Moscheen zu bauen: "Denn die Religionsfreiheit ist kein Zugeständnis, sondern sie ist theologisch und menschenrechtlich geboten." Allerdings müsse es dabei ein Maximum an Transparenz geben. Denn die Behinderung christlicher Religionsausübung in muslimischen Staaten mache vielen Angst und untergrabe das in Deutschland aufgebaute Vertrauen.
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