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Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.

Mittwoch, 07.03.2012


07.03.12 ZMD zum Weltfrauentag: Muslimische Frauen zählen zu den am stärksten benachteiligten Gruppen



Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fordert zum morgigen Weltfrauentag eine nachhaltige Förderung der Chancengleichheit für Frauen. Dies gilt insbesondere auch für muslimische Frauen, die es als ihr Selbstverständnis erachten, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen. Gerade ihnen werden nicht nur wegen ihres Geschlechtes, sondern auch wegen ihrer Religion selbst bei hoher Qualifikation viele Steine in den Weg gelegt.

„Es kann nicht angehen, dass diese Frauen aufgrund ihrer Religion zu den am stärksten benachteiligten Gruppen in der Gesellschaft zählen und von der Arbeitswelt quasi ausgeschlossen werden“, mahnte die Generalsekretärin des Zentralrates der Muslime, Nurhan Soykan, heute in Köln. Studien beweisen, dass es für Migranten schwieriger ist, nach der Schule einen Ausbildungsplatz, bzw. einen Arbeitsplatz zu bekommen, muslimische Frauen haben es dabei nochmals schwerer. „Die Diskriminierung von muslimischen Frauen darf nicht weiter toleriert werden, vielmehr müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden,  damit ihr Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zum Zuge kommt.“, so Soykan weiter .

Zudem müssen sozialen Netze zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt weiter ausgebaut werden. Der „Arabischen Frühling“ oder das Eintreten für Freiheit und Gerechtigkeit z.B. der jemenitischen Friedensnobelpreisträgerin Tawakkul Karman haben uns gezeigt, dass muslimische Frauen sehr wohl in der Lage sind, selbstbewusst und furchtlos für den Frieden in der Gesellschaft einzutreten.

Dennoch erinnerte die ZMD-die Frauenbeauftragte Houaida Taraji an das gegenwärtige Leid, was gerade Mütter und Frauen in Krisen-und Kriegsgebieten dieser Erde täglich erleiden müssen: „Wir beten jeden Tag, dass Gott das Unrecht auf der ganzen Welt so schnell wie möglich beendet und die humanitären  Katastrophen von leidtragenden Frauen und Kindern in Kriegsgebieten abwendet“.„Die Freiheit  zu verteidigen das Leid der Opfer zu lindern, sollte unser vorrangiges Ziel sein“, sagte sie abschließend.

Köln, 07.03.12