Der Zentralrat der Muslime in Deutschland ruft alle muslimischen ausländischen Mitbürger auf, sich an den Wahlen der Ausländerbeiräte zu beteiligen.
Durch die neue Gemeindeordnung wird die Arbeit der Ausländerbeiräte durch zusätzliche Kompetenzen aufgewertet. Auch wenn diese Aufwertung bei weitem unsere Forderungen nach gleichberechtigter politischer Stellung der ausländischen Mitbürger nicht erfüllt und mit unserer Vorstellung von der politischen Mitwirkung als Mittel der Integration nicht ganz übereinstimmt, sollen die muslimischen ausländischen Mitbürger durch ihre Beteiligung an den Wahlen ihre Verbundenheit mit dieser Gesellschaft zum Ausdruck bringen.
Die in der Bundesrepublik lebenden Muslime sind ein Teil dieser Gesellschaft. Viele der 2,2 Millionen Muslime stammen schon aus der dritten muslimischen Generation dieses Landes. Die weitaus größere Mehrheit der Mitglieder dieser Religionsgemeinschaft leistet seit langen Jahren ihren friedlichen und konstruktiven Beitrag zum Wohle dieser Gesellschaft unter Respektierung von Grundgesetz und Recht dieses Landes. Sie fühlt sich unter Bewahrung ihrer religiösen Identität mit dieser Gesellschaft auf Dauer verbunden.
Mit der Beteiligung an diesen Wahlen sollen die Muslime ihrer politischen Mündigkeit und ihrer Entschlossenheit zur Erlangung weitergehenden politischen Rechte in ihrem Wahlheimatland Deutschland nachhaltig Ausdruck verleihen.
Köln, den 19. März 1995
(Vorsitzender des Zentralrates: Dr. Nadeem Elyas, Tel. und Fax: 02403/ 2 44 34)
