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Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.


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Mittwoch, 23.06.1999

DER ISLAM - BRÜCKE ZUR INTEGRATION DER MUSLIME IN DEUTSCHLAND



Statement des ZMD-Vorsitzenden
Dr. Nadeem Elyas
beim 1. Stuttgarter Schloßgespräch am 23.-25.06.1999

Für die in Deutschland lebenden Muslime stellt ihre religiöse Zugehörigkeit kein Hindernis auf dem Weg zur Integration in die deutsche und europäische Gesellschaftsstruktur dar; ganz im Gegenteil, der Islam und seine Grundsätze können effektiv zur Motivierung der muslimischen Bevölkerung eingesetzt werden.

Mit den entsprechenden Aussagen aus den islamischen Quellen können nicht nur organisierte praktizierende Muslime, sondern auch weniger engagierte "Alltagsmuslime" zu mehr Integrationsbereitschaft bewegt werden.

Die islamische Glaubenslehre enthält den Glauben an alle früheren Propheten und Offenbarungen und verpflichtet zum besten Umgang mit den Anhängern der Buchreligionen. Als religiöse Minderheit sind die Muslime nicht nur verpflichtet die Staats- und Gesellschaftsordnung der mehrheitlich nichtmuslimischen Gesellschaft zu respektieren, sondern der Islam betrachtet dies sogar als Teil eines zu haltenden Abkommens und Vertrages mit diesen Ländern. Darüber hinaus sind die Muslime islamisch verpflichtet, sich für das Wohl dieses Landes einzusetzen.

Die überwältigende Mehrheit der in Deutschland lebenden drei Millionen Muslime hält sich nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz an diese Grundsätze.

Die im Grundgesetz verankerten Grundrechte der Religionsfreiheit und der freien Religionsausübung stellen die beste Basis für ein friedliches Zusammenleben aller Religionsgemeinschaften dar. Die in Europa ausgereiften Prinzipien des politischen und kulturellen Pluralismus wollen von der Vielfalt der anderen Lebensformen, Meinungen und Weltanschauungen profitieren.

Verhinderung der Entfaltung dieser anderen Ausdrucksformen steht völlig im Widerspruch zum freiheitlich-demokratischen Selbstverständnis Europas und Deutschlands. Diese Behinderung und die fehlende Gleichbehandlung der muslimischen Religionsgemeinschaft - z.B. bei Moscheebauten, Gebetsruf, Islamischer Religionsunterricht, islamisches Schächten, Benachteiligung islamisch bekleideter Frauen im öffentlichen Leben - all dies führt bei den betroffenen zu reaktiver Abschottung bis hin zu feindlicher Gegenwehr. Je weniger die Kenntnisse über die Ethik in der eigenen Religion ist, je schwächer die eigene Identität und das Bewußtsein ist, desto unberechenbarer ist die Reaktion des Einzelnen.

Für die Anpassung der Muslime an eine nicht islamische Gesellschaft setzt der Islam einen weiten Rahmen, erlaubt diese Anpassung, verpflichtet gar dazu, solange die islamischen Gebote und Verbote nicht mißachtet werden. In allen Bereichen, die nicht religiös zwingend vorgeschrieben sind, können und sollen die Muslime sich anpassen und Flexibilität und Kompromißbereitschaft zeigen.

Von uns Muslimen erwarten wir, daß wir Deutschland tatsächlich zu unserem Lebens-, Interessen- und Aktivitätsmittelpunkt machen. Wir müssen eine deutliche Grenze ziehen zwischen der friedfertigen gesetzestreuen Mehrheit der Muslime und den radikalen extremistischen Randerscheinungen dieser Religionsgemeinschaft in Deutschland. Eine unmißverständliche Distanzierung der Muslime in Deutschland von allen Erscheinungsformen des Totalitarismus und der Menschenrechtsverletzungen muß unbedingt erfolgen.

Von der Gesellschaft, den politischen Parteien und Behörden soll den Muslimen auf der anderen Seite mehr Vertrauen geschenkt, ihre Spitzenorganisationen als Partner akzeptiert und ihnen gezielt mehr Möglichkeit der Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben gegeben werden.



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