Teil eines am 20.09.1995 mit dem Vorsitzenden des ZMD, Dr. Nadeem Elyas, geführten Interviews zum Thema ”Christlich-Islamischer Dialog”
Die Zusammenarbeit der Weltreligionen ist nicht nur eine erwünschte Angelegenheit, sondern auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Wir können nur im Miteinander der geistigen Herausforderung an die drei monotheistischen Religionen angesichts des umsichgreifenden Atheismus entgegenwirken.
Die heutige multikulturelle, multireligiöse und multietnische Gesellschaft in vielen Ländern der Welt ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance, aus der ein Modell der Toleranz und des zivilisierten Zusammenlebens entstehen kann. Diese Zusammenarbeit darf deshalb nicht als Folge des Einflußverlustes der Religionen gedeutet werden, sondern als eine vernünftige und religiöse Pflichterfüllung.
Dies gilt auch für die Religionsgemeinschaften in Deutschland. Wir haben schon immer unsere Bereitschaft zum Zusammenwirken mit den anderen Religionen hierzulande erklärt. Ständige Gespräche und gemeinsame Aktivitäten gehören längst zum Alltag beider Religionsgemeinschaften.
