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Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.


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Mittwoch, 20.09.1995

Zum Thema ”Frauen-Beschneidung”



Teil eines am 20.09.1995 mit dem Vorsitzenden des ZMD, Dr. Nadeem Elyas, geführten Interviews zum Thema ”Frauen-Beschneidung in islamischen Ländern”



Die Beschneidung der Frauen ist im Koran nicht erwähnt. Sie ist auch keine dem Islam entlehnte Tradition, sondern hat ihre Wurzeln in vorislamischer, wie auch in vorchristlicher Zeit. Diese Sitte ist auch heute kein spezifisch-islamischer Brauch; man findet sie sowohl bei afrikanisch-animistischen, als auch bei afrikanisch-christlichen und jüdischen Stämmen.

Da es dazu im Islam keine verbindlichen Aussprüche des Propheten gibt, ist die Bewertung der Beschneidung in allen islamischen Rechtsschulen und Staaten umstritten.

Die Beschneidung ist einheitlich keine Pflicht, und nach dem Urteil vieler islamischer Gelehrten religiös gesehen auch keine erwünschte Handlung. Sie wird von diesen als einen Angriff gegen den Körper angesehen und als eine Körperverletzung ohne Nutzen kritisiert.

Der Islam betrachtet diese Sitte auf keinen Fall als Mittel zur Hemmung oder Verminderung der Sexualtriebe. Alle dem Menschen von seinem Schöpfer verliehenen Triebe erfüllen, wenn sie im moralischen Rahmen gehalten werden, wichtige und existentielle Rollen im Leben der Menschheit. Die Vorschriften des Islam hemmen die Triebe nicht, besonders nicht den Sexualtrieb, sondern geben ihnen den notwendigen moralischen Rahmen.

Der Islam betrachtet die Frauenbeschneidung auch nicht als Mittel zur Bewahrung der Keuschheit. Zur Durchsetzung seiner Vorschriften greift der Islam nicht zu solchen Methoden, sondern bedient sich der Mittel der Erziehung und der vernünftigen Überzeugung, die dann zur freiwilligen mündigen Befolgung seiner Weisungen führt.

Die Orientierung an der Praxis des Propheten, der seine vier Töchter nicht beschneiden ließ, führte im Laufe der islamischen Geschichte praktisch zur Abschaffung dieser vorislamischen Sitte in den meisten islamischen Ländern.



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